Baby mit Wollmütze
© morrowlight - stock.adobe.com

Welche Babywolle für Babymützen und Kleidungsstücke?

« Die ideale Wolle »

Wenn ein kleiner Erdenbürger auf die Welt kommt, dann möchten manche Menschen dem Baby eine Mütze oder ein anderes Kleidungsstück als Geschenk stricken oder häkeln. Doch hier stellt sich die Frage: Welche Wolle eignet sich für Babykleidung? Babywolle für Babymützen und andere Kleidungsstücke ist eine wunderbare Wahl. Doch was genau macht diese spezielle Wolle aus und worauf solltest du bei der Auswahl achten? Hier bekommst du einen praktischen Leitfaden für deinen Wollkauf.

Grundlegende Anforderungen

Wollkleidung für Babys wird von den Kleinen das ganze Jahr über getragen. Im Winter und den Übergangszeiten haben Babymützen und Jacken eine wärmende Funktion. Im Sommer sollen sie hingegen vor der Sonne schützen. Überlege dir daher im Voraus, für welche Gelegenheit das Kleidungsstück aus Babywolle sein soll.

Unabhängig von der genauen Funktion muss Babywolle aber immer eines sein: weich. Babyhaut ist sehr empfindlich. Vergewissern Sie sich also vor dem Kauf, dass die Wolle nicht kratzt.

Viele Hersteller zeichnen geeignetes Garn auch mit dem Namen „Babywolle“ aus. Unter diesen Produkten gibt es eine Auswahl an wunderschönen Farben. Die Textur reicht von seidig-weich bis plüschig.

Mutter mit Kind
© Alena Ozerova – stock.adobe.com

Was ist Babywolle?

Wenn du dich nun fragst, was Babywolle ist, haben wir hier die Antwort. Nicht zu verwechseln ist Babywolle mit Babygarn. Dieses bezeichnet nämlich sehr dünnes, tierisches Garn, welches vom feinen Haar der Jungtiere gewonnen wird.

Wir möchten uns aber mit Babywolle auseinandersetzen. Hiermit werden Materialien bezeichnet, die sich besonders gut für die Herstellung von Kleidungsstücken für Babys eignet. Babywolle sollte ein leichtes Garn sein, denn die Kleidungsstücke fallen natürlich kleiner als für Erwachsene aus und es müssen dabei weniger Maschen angeschlagen werden. Das leichte Garn sorgt außerdem dafür, dass Babymützen, Babyjacken und andere Kleidungsstücke besonders leicht werden und nicht zu stark auf dem kleinen Babykörper lasten.

Geeignete Wollsorten

Bei der Auswahl an Wollsorten, die es gibt, stellt man sich schnell die Frage, welche Sorten nun besonders gut für Babykleidung geeignet sind. Pflanzenfasern? Tierfasern? Oder doch Kunstfasern? Hier bekommst du einen Durchblick im Dschungel der Wollfasern.

Kunstfasern und Mischfasern

Kunstfasern bestehen meist aus Polyester oder Polyacryl. Diese sind oft besonders flauschig, strapazierfähig und elastisch. So können Kleidungsstücke auch bei 30 °C in die Waschmaschine gegeben werden. Beliebt sind auch Mischfasern, bei denen zum Beispiel Baumwolle mit Kunstfasern gemischt wird.

Kunst- und Mischfasern sind also nicht per se schlecht für die Herstellung von Babykleidung. Achte einfach darauf, welches Projekt du verfolgen willst: Soll es ein strapazierfähiges und langlebiges Kleidungsstück werden, sind Kunst- und Mischfasern nicht von der Hand zu weisen. Wer allerdings eine Babymütze stricken möchte, die nicht so schnell beansprucht wird wie ein Pullover, der sollte lieber auf Babywolle aus Naturfasen zurückgreifen.

Baumwolle für den Sommer

Für den Sommer ist Baumwolle als Pflanzenfaser sehr empfehlenswert. Sie hat isolierende Eigenschaften, was bedeutet, dass sie die Hitze vom Körper fernhält.

Linie 364 RUBETTA        Linie 394 SOFT MELANGE Color Wolle

So ist zum Beispiel mit einer Babymütze aus Baumwolle die empfindliche Kopfhaut gegen UV-Strahlen geschützt, ohne dass das Köpfchen zu heiß wird. Diese Eigenschaften kannst du dir auch für Pullover oder Strickjacken zunutze machen, denn Babys brauchen auch bei warmen Temperaturen einen Schutz an den Armen, um die Haut vor Verbrennungen zu schützen. So kannst du mit Babywolle großartige Kreationen für Frühling und Sommer schaffen!

Der Vorteil ist, dass viele Baumwollgarne sogar bis 60 °C gewaschen werden können. Sie sind daher sehr pflegeleicht und wunderbar für Babys geeignet, da sie lange Verwendung finden.

Merinowolle für einen warmen Körper

Merinowolle ist ein perfekt geeignetes Wintergarn für Babybekleidung. Es handelt sich hierbei um ein Naturprodukt, das vom Merinoschaf kommt. Das Gute an dieser Babywolle ist, dass sie sehr weich ist und kaum kratzt, was für zarte Babyhaut besonders wichtig ist. Hier kannst du gerne auch auf Mischgarne zurückgreifen, da so die Belastbarkeit des Garns erhöht wird.

Merinoschafe auf der Weide
© Anna – stock.adobe.com

Merinowolle hat, wie auch Schafwolle, den Vorteil, dass die Körpertemperatur des Babys im Winter sehr gut reguliert wird. Das Innere nimmt den Wasserdampf des Körpers auf, wohingegen die äußere Wollschicht trocken bleibt. Die Feuchtigkeit des Körpers wird somit perfekt abgeleitet. Merinowolle ist zudem ein sehr guter Isolator und sorgt dafür, dass der Babykörper auch bei kalten Temperaturen schön warm bleibt. Ein weiterer Nebeneffekt: Wollte hat einen gewissen „Selbstreinigungseffekt“, was bedeutet, dass unangenehme Gerüche an der frischen Luft nach außen abgegeben werden.

Man sollte nur darauf achten, dass die Wolle kein unangenehmes „Pilling“ nach dem Waschen von sich gibt. Damit ist gemeint, dass sich kleine Knötchen an der Kleidung bilden können, welche Babys wiederum verschlucken können. Auch kleine sich ablösende Härchen können in die Atemwege gelangen und Babys so gefährlich werden.

Schurwolle vom Schaf

Selbstverständlich kannst du auch zu Schurwolle vom Schaf greifen. Der Vorteil dabei ist, dass diese Wolle in unseren Breiten recht günstig zu bekommen ist. Schurwolle hat als Babywolle die gleichen Vorteile wie Merinowolle.

Kind mit Strickjacke und Strickmütze
© morrowlight – stock.adobe.com

Ein Nachteil ist jedoch, dass Schurwolle, je nachdem, ob sie pur oder als Mischfaser gekauft wird, sehr auf der Haut kratzen kann. Probiere also, wenn du die Möglichkeit hast, die Wolle vorher an der eigenen Haut aus und schätze ab, ob sie auch für Babys gut geeignet ist.

Mohair – wenn es etwas edler sein darf

Die Mohairwolle stammt von der Angoraziege (Achtung, Verwechslungsgefahr! Angorawolle stammt hingegen vom Angorakaninchen und ist aufgrund der Qualen bei der Fellgewinnung nicht zu empfehlen) und ist eine der edelsten Wollsorten der Welt.

Die Fasern der Mohairwolle sind in der Regel besonders fein und daher sehr geschmeidig, was Babyhaut zugutekommt. Mohairwolle absorbiert, wie auch Merinowolle, die Feuchtigkeit sehr gut, ohne dass das Kleidungsstück feucht wird. Das Material ist wasserabweisend und ist ein ganzjähriger Alleskönner – im Sommer kühlt die Wolle, im Winter wärmt sie. Ein weiterer Vorteil: Auch wenn Kleidungsstücke aus Mohair zusammengeknüllt im Schrank liegen, werden Sie nach dem Herausnehmen schon nach kurzer Zeit wieder wie frisch gebügelt aussehen. Wenn das mal kein Argument für Babywolle aus Mohair ist?

LINIE 253 HOMMAGE von ONline Wolle      Linie 98 CARLTON von ONline Garne

Babywolle zum Stricken – je nach Zweck

Du siehst also, dass es eine große Bandbreite an Garnen gibt, die für Babymützen sowie Babykleidung und andere Accessoires Verwendung finden können. Hier hast du noch einmal eine praktische Checkliste, worauf es bei der Wahl des Wollgarns ankommt:

  • Achte auf leichtes Wollgarn
  • Im Sommer ist Baumwolle angebracht
  • Im Winter lieber auf Tierfasern zurückgreifen
  • Auf Weichheit und Hautverträglichkeit achten
  • Die Wolle sollte glatt sein und sich nicht pillen
  • Baumwoll- und Mischfasern sind robuster und können bei höheren Temperaturen gewaschen werden: Eignung für Pullover, Hosen und Jacken
  • Tierfasern werden meist von Hand gewaschen: Eignung für Babymützen und andere Accessoires
  • Wolle, die als „Babywolle“ ausgewiesen wird, ist besonders verträglich für die Kleinen

Damit wird dein Kleidungsstück für das Baby garantiert ein echter Hingucker und wird für die warme oder kalte Jahreszeit besonders nützlich sein!

Baby mit Stricksachen aus Babywolle
© GTeam – stock.adobe.com