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Viskose zum Stricken und Häkeln

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Wenn Du auch für den Sommer gerne strickst und häkelst, dann kommst Du neben der hierfür beliebten Baumwolle auch an Viskose nicht vorbei. Doch um was für eine Faser handelt es sich eigentlich? Das Viskosegarn sieht aus wie eine Mischung aus Baumwolle und Seide. Es trägt sich leicht und angenehm auf der Haut und glänzt dabei seidig schimmernd. Im folgenden Artikel haben wir das beliebte Sommergarn einmal näher in Augenschein genommen und erklären ausführlich, um was es sich bei Viskose handelt, wie sie hergestellt wird und wie die Pflege der angenehmen Sommerfaser idealerweise gelingt.

Lockere Passform und seidig glänzend

Wenn es warm wird im Frühling und Sommer, dann greifen wir gerne auch beim Stricken und Häkeln auf angenehme Stoffe und Garne zurück. Wenn Du in Deinen Kleiderschrank schaust, wirst Du hier mit Sicherheit das ein oder andere Kleidungsstück aus Viskose finden. Denn sie besitzt die guten Eigenschaften, die auch natürliche Fasern besitzen. So erinnert es vor allem an eine Mischung aus Seide und Baumwolle.

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Doch beide Fasern sind nicht in Viskose enthalten, es wirkt nur so. Die Kleidung, die Du mit dem Garn stricken oder häkeln kannst, hat vor allem auch die Eigenschaft, besonders leicht und locker zu fallen. Vom festlichen Abendoutfit bis hin zum legeren Alltagslook kannst Du mit der Kunstseide alles gestalten.

Worum handelt es sich bei Viskose – Natur- oder Kunstfaser?

Auch wenn Kunstseide in erster Linie aus Zellulose besteht, bei der es sich um einen aus Holz gewonnen natürlichen Grundstoff handelt, ist Viskose dennoch nicht unter den Naturfasern wie Seide oder Baumwolle einzureihen. Denn für die Gewinnung und Herstellung werden Chemikalien verwendet, um aus den Holzfasern den Stoff zu erhalten. So handelt es sich bei Viskose weder um natürliche noch rein künstliche Fasern, sondern sie wird den halbsynthetischen Garnen zugeordnet.

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Da bei der Herstellung der Fasern trotz des natürlichen Grundstoffes Chemikalien verwendet werden, darf das Material nicht als nachhaltig bezeichnet werden, wie es zum Beispiel beim ähnlichen Lyocell der Fall ist. Denn dieses wird ebenfalls aus Zellulose gewonnen, aber auch unter umweltschonenden Bedingungen und ohne Einsatz von Chemikalien verarbeitet.

Exkurs: Was ist Bambusviskose?

Oftmals preisen Händler heutzutage Kleidung aus Bambus an. Sie sei antibakteriell, atmungsaktiv und umweltfreundlich. Das klingt ja schon mal ganz gut – doch oftmals ist die Bezeichnung irreführend, denn ein Garn kann eigentlich nicht aus reinem Bambus bestehen. Hier handelt es sich vielmehr um Bambusviskose, einem halbsynthetischen Gemisch.

Bambusviskose wird, wie auch die Viskose aus anderem Holz, über ein chemisches Verfahren hergestellt. Durch Lösungsmittel wird die Zellulose von anderen Stoffen getrennt.

Der entstandene Zellstoff durchläuft noch einige weitere Arbeitsschritte unter Einsatz von Chemikalien, bevor daraus die beliebte Bambusviskose entsteht. Der Vorteil von Bambusviskose ist, dass sie temperaturregulierend und atmungsaktiv ist, was für Sommerkleidung von Vorteil ist. Außerdem wächst Bambus enorm schnell nach – bis zu einem Meter am Tag – was sie zu einem nachhaltigen Rohstoff macht.

Die Geschichte der Kunstseide

Früher hatte die Viskose einen anderen Namen, der auch in den USA immer noch üblich ist. So ist Dir vielleicht auch Reyon ein Begriff. Hierbei handelt es sich jedoch um nichts anderes als Viskose. Die Herstellung der beliebten Sommerfaser wurde im 19. Jahrhundert entdeckt.

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So wurde im Jahr 1882 eine günstige Alternative in der Herstellung für Seide gesucht. Damals bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das Garn dann auch als „Kunstseide“ bekannt. Danach setzte sich der Begriff Reyon durch. Der heute übliche Name stammt aus dem chemischen Herstellungsverfahren der Fasern, bei dem aus einer zähen Flüssigkeit, der Viskose, die Fäden geformt werden.

Besser als reine Chemiefasern

Auch, wenn es sich bei Bambusviskose nur um eine halbsynthetische Faser handelt, so ist es dennoch besser, dieses Garn beim Stricken oder Häkeln zu verarbeiten, als reine Chemiefasern wie zum Beispiel Polyester. Denn der Herstellungsprozess von Kunstseide ist nicht so umweltbelastend, wie es bei den reinen Chemiefasern der Fall ist.

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Zudem wird die Zellulose für die Herstellung in der Regel aus recycelten Pflanzenresten gewonnen. Hier sind vor allem Reste aus Eukalyptus-Bäumen, Fichten, Pinien, Bambus oder Buchen zu nennen. So basiert die Faser auch in erster Linie auf nachwachsenden Rohstoffen.

Die positiven Eigenschaften der Faser auch beim Stricken und Häkeln

Die Viskose ist eine sehr anpassungsfähige und pflegeleichte Faser. Daher eignet sie sich auch gut für das Stricken und Häkeln der Sommermode. Denn im Sommer müssen Pullover, ein Oberteil wie ein Top oder eine Strickjacke aufgrund des Schwitzens öfters auch einmal gewaschen werden. So ist die Viskose im Vergleich zur Baumwolle pflegeleichter und leichter waschbar. Zudem ist der Stoff nach dem Häkeln oder Stricken auch so glatt, dass er nicht gebügelt werden muss.

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Wenn Deine Haut empfindlich auf verschiedene Stoffe reagiert, dann ist dieser Stoff genau richtig, denn die hieraus durch Stricken oder Häkeln verarbeiteten Teile und Stoffe sind besonders weich und kratzen nicht auf der Haut. Es handelt sich um einen sehr saugfähigen Stoff, daher ist er leicht einzufärben. Dies ist auch der Grund, warum die Viskosegarne zum Stricken und Häkeln auch in so vielen verschiedenen Farben erhältlich sind.

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Die Kleidung und Stoffe im Handel werden daher auch oft mit vielen verschiedenen Motiven bedruckt verkauft. Da die Baumwollviskose Feuchtigkeit absorbiert und zudem auch kühlend wirkt und atmungsaktiv ist, handelt es sich um ein besonders beliebtes Garn, um einen Pullover, ein Oberteil oder eine Strickjacke aus der Kollektion der Sommerkleidung zu stricken oder zu häkeln.

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Aber auch ein Oberteil für Arbeits- und Sportkleidung profitiert von diesen guten Eigenschaften. Allerdings gibt es leider auch ein paar Eigenschaften des verarbeiteten Garns, die nicht so angenehm sind. Auch, wenn die Kleidung meist nicht gebügelt werden muss, kann die Viskose zum Knittern neigen, wenn sie angezogen wird. Zudem ist sie nicht dehnbar, wie Du es etwa von Baumwolle kennst. Vorsicht ist auch bei der Waschtemperatur geboten, denn wird zu warm gewaschen, kann die Kleidung wie zum Beispiel eine Strickjacke schnell einlaufen und zu klein werden.

Pflege-Tipps für deine Strick- und Häkelstücke aus Viskose

Damit die gestrickten Sommerpullover oder gehäkelten Tops aus dem angenehmen Garn auch noch Jahre später aussehen wie neu, gibt es einige Pflegetipps, die du für die zarten und angenehmen Fasern auf jeden Fall beherzigen solltest. Die Textilien aus den Fasern dürfen nicht zu heiß gewaschen werden.

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Der Fein- oder Wollwaschgang sollte auf höchstens 40 °C, besser noch auf 30 °C laufen. So wird die Wäsche auch weniger und langsamer geschleudert und kann nicht knittern. Wird mit mehr Wasser gewaschen, wie dies beim Feinwaschgang der Waschmaschinen üblich ist, reibt die Kleidung nicht so stark an der Trommel. Harte Kleidungsstücke wie Jeans oder andere Hosen und Jacken mit Reißverschlüssen oder auch Kleidung, auf der Pailletten angebracht sind, solltest Du nicht mit den Viskose-Teilen in den gleichen Waschgang geben. Denn bei dem empfindlichen, leichten Stoff könnte das Gewebe aufscheuern, wenn es während des Waschens mit den harten und oft auch scharfen Teilen in Berührung kommt. Für das Waschen kannst Du flüssiges Feinwaschmittel nutzen, da Waschmittel in Pulverform oftmals Rückstände hinterlassen, die dann unschöne weiße oder graue Schmiere zeigen.

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Wichtig ist, Viskosekleidung nicht in den Trockner zu geben, sondern immer an der Luft trocknen zu lassen. Hierbei solltest Du jedoch auch unbedingt darauf achten, dass sie draußen auf einer Leine nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dann kommt es zum Ausbleichen der Farbe und auch der Stoff selbst kann von einer starken Sonneneinstrahlung schnell einen Schaden nehmen.

Haben sich hartnäckige Flecken auf einem Deiner schönen gestrickten oder gehäkelten Kleidungsstücke festgesetzt, die bei niedrigen Gradzahlen in der Waschmaschine nicht vollständig entfernt werden, ist es jedoch möglich, hier mit Gallseife den Fleck vorab zu entfernen und dann wie üblich zu waschen.

Welche Teile aus dieser Faser sind zum Stricken und Häkeln gut geeignet?

Die Garne gibt es in allen erdenklichen Farben. Daher sind sie für einen fröhlichen Sommerlook, ob gehäkelt oder gestrickt, besonders gut geeignet. Leichte Tops, luftige Pullover oder auch leichte Strickjacken für einen kühleren Abend sind aus Viskose schnell hergestellt. Ein leichtes Sommerkleid kann aus den Fasern ebenfalls schnell gehäkelt werden.

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