Türkisfarbene Kuscheldecke auf einem Bett
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Kuscheldecke stricken

« Die Wolldecke für kalte Tage »

Eingehüllt in eine wohlig-weiche Kuscheldecke ein Heißgetränk oder Buch genießen, das ist Wellness pur für Körper und Seele. Strickfans können ihr Hobby nutzen, um für sich oder andere eine wollig-warme Schmusedecke selbst zu zaubern. Dabei gilt: Keine Angst vor großen Projekten! Denn nicht langjährige Strickerfahrung, sondern gute Planung ist Garant für Spaß und gutes Gelingen. Deshalb hier alles Wichtige rund ums Kuscheldecke stricken inklusive einer Strickanleitung.

Können auch Anfänger eine Kuscheldecke stricken?

Eine Wohndecke stricken scheint zunächst erst mal eine schwere Aufgabe zu sein, denn schließlich handelt es sich um ein besonders großes Wohnaccessoire. Doch Dank der quadratischen oder rechteckigen Form der Wolldecke ist es nicht nötig, dass Maschen zu- oder abgenommen werden, weshalb dieses Strickprojekt auch für Anfänger geeignet ist. Je nach Muster kann die Kuscheldecke ohne aufreibendes Maschenzählen Reihe um Reihe wachsen. Für Strickneulinge ist eine Decke stricken ideal, weil sie ihre Fertigkeit mit Stricknadel und Faden üben und festigen können und dabei gleichzeitig ein Schmuckstück mit Wow-Effekt schaffen.

Bett mit rosa Strickdecke
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Für besonders Ungeduldige bieten sich Kuscheldecken an, die aus mehreren Quadraten zusammengesetzt werden, denn die einzelnen Flecken sind schnell gestrickt und Erfolgserlebnisse lassen nicht lange auf sich warten. Außerdem können kleine Größenabweichungen durch unregelmäßige Maschenstärke beim Zusammensetzen der einzelnen Teile ausgeglichen werden.

Erfahrene Strickfans zeigen ihr Können zum Beispiel anhand von raffiniertem Farbenspiel, Materialmix oder zählintensiven Mustern.

Welche Größe soll die Decke haben?

Für die Größe einer individuellen Wolldecke gilt: Eine Decke sollte jeweils 30 – 50 cm länger und breiter als Körpergröße und Körperumfang des Nutzers sein.

Handelsübliche Wohndecken sind meist zwischen 1,70 m und 1,80 m lang und 1,20 m bis 1,30 m breit.

Kuscheldecken im XXL-Format – 2,40 m auf 2,20 m – erhöhen den Wohlfühlfaktor, weil man sich in sie so richtig einrollen kann.

Auch Babydecken sind besonders beliebt unter Strickliebhabern. Sie fallen mit circa 0,7 m x 1 m wesentlich kleiner aus.

Welche Muster eignen sich zum Kuscheldecken stricken?

Bei der Musterwahl sollte bedacht werden, dass im Gebrauch einer Kuscheldecke sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sichtbar offen liegen. Es empfehlen sich also Muster, die beidseitig optisch ansprechend wirken. Ideal sind zum Beispiel Mustervarianten wie kraus rechts, Perl- oder Rippenmuster sowie Patent beziehungsweise Halbpatent. Sie sind einfach zu stricken und ihr Erscheinungsbild ist beidseitig gleich.

Raffinierte Lochmuster – auch Ajour genannt – brauchen hingegen viel Konzentration, da dabei Maschen gezählt werden müssen. Sie sind nur den Strickprofis zu empfehlen.

Ein Sofa mit einer weißen Strickdecke
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Welches Garn soll man nehmen, um eine Kuscheldecke zu stricken?

Die Freude an einer Strickdecke hängt insbesondere von dem verwendeten Garn ab. Strickanleitungen für eine Kuscheldecke geben Art und Menge des Materials vor. Anfänger wählen gerne ein dickes Garn aus, denn dieses garantiert ein schnelles Wachsen der Schmusedecke.

Welche Wolle du am Ende allerdings für deine neue Kuscheldecke verwenden möchtest, liegt ganz bei dir: Orientiere dich daran, welche Eigenschaften deine zukünftige Decke haben soll und achte auch darauf, dass das Garn pflegeleicht ist, da deine Decke vermutlich auch gewaschen werden muss. Im Folgenden stellen wir dir die besten Garne und ihre Eigenschaften für Ihr Projekt vor.

Wolle

Wolle ist ein nachhaltiges Naturprodukt aus geschorenen Tierhaaren. Sie schützt gegen Kälte von außen, wärmt durch die Speicherung abgegebener Körperwärme und verhindert unangenehmes Schwitzen durch temperaturausgleichende Feuchtigkeitsregulation. Wollfasern sind leicht elastisch und knitterfrei. Ebenso weich sind Edelgarne wie Kaschmir, Mohair, Angora, Merino oder Alpaka. Außerdem sind sie leicht und daher für Decken wunderbar geeignet. Merinowolle ist ein natürliches Garn, das zudem wenig fusselt. Weiterhin kratzt diese Wolle nicht, was sie unter anderem auch für Babydecken und Babysachen prädestiniert. Schurwolle hingegen kratzt auf der Haut und verleitet daher weniger zum Kuscheln.

LINIE 155 SUPERCOOL von ONline Wolle     LINIE 100 SUPERCOOL 100

Baumwolle

Die glatte Faser des pflanzlichen Garns wird als kühlend empfunden. Die fehlende Elastizität beim Baumwollgarn lässt zudem keinen richtigen Kuschelfaktor aufkommen. Der Vorteil von Baumwolle ist jedoch, dass sie maschinell – auch bei höheren Temperaturen – waschen und trocknen kann. Deswegen eignet sie sich besonders, wenn man eine strapazierfähige Babydecke stricken will.

Linie 364 RUBETTA      Linie 345 COTTON BABY

Kunstfasern

Kunstfasern stellt man entweder ausschließlich aus chemischen Stoffen oder durch eine mit Chemikalien erreichte Umwandlung von Pflanzenbestandteilen her.

Polyacrylfasern werden häufig als preisgünstiges Strickgarn angeboten, das sich wie wohlig weiche Wolle anfühlt. Es ist waschmaschinenfest und schnell trocknend, was für dicke Kuscheldecken, die auch einmal gewaschen werden müssen, von Vorteil ist.

FENICE Wolle LINIE 432

Kuscheldecke stricken: Wie viel Garn wird benötigt?

Eine Strickanleitung für eine Kuscheldecke gibt Menge und Art der benötigten Garne meistens vor. Darauf kann man sich aber nur verlassen, wenn die eigene Maschenprobe der vom Hersteller vorgegebenen entspricht. Fällt die Probe größer oder kleiner aus, sollten dünnere oder dickere Stricknadeln verwendet werden.

Möchte man mit eigenem Garn eine Kuscheldecke stricken, so berechnet sich die benötigte Knäuelanzahl des gewünschten Garns wie folgt:

(Anzahl der Knäuel x Lauflänge pro Knäuel laut Anleitung) : Lauflänge pro Knäuel des Ersatzgarns.

Ein Beispiel:

Der Bedarf laut Anleitung ist 10 Knäuel à 50 g mit einer Lauflänge von 150 m pro Knäuel; Alternative: 50 g Knäuel mit 100 m Lauflänge laut Banderole.

Berechnung: = 15 Knäuel.

Frau in Strickdecke eingehüllt - Kuscheldecke stricken
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Strickanleitung für eine zweifarbige Kuscheldecke im Perlmuster

Nun geht es ans Werk mit einer einfachen Strickanleitung, mit der du deine erste eigene Wolldecke ganz einfach selber fertigen kannst.

Für eine Deckengröße: ca. 200 cm x 180 cm benötigst du:

  • 100-prozentiges Polyacrylgarn in Mohairoptik für Nadeln der Stärke 6-7 mit einer Lauflänge von 120 m / 50 g
  • Maschenprobe im Perlmuster: 10 cm x 10 cm = 10 Maschen und 15 Reihen
  • 10 Knäuel à 50 g von Farbe 1 (zum Beispiel dunkelblau) sowie 10 Knäuel à 50 g einer zweiten Farbe (beispielsweise weiß)
  • Stricknadeln der Stärke 6-7

Und so strickst du deine Decke:

  1. Schlage 181 Maschen in Farbe 1 an.
  2. Jede weitere Reihe: 1. Masche abheben; die restlichen Maschen im Wechsel einmal rechts und einmal links stricken; dabei immer mit rechts beginnen und auch die letzte Masche einer Nadel rechts stricken.
  3. Nach 66 cm die Farbe wechseln und mit Farbe 2 weitere 68 cm arbeiten. Für das letzte Drittel der Kuscheldecke wieder 66 cm in Farbe 1 fertigen. Abschließend alle Maschen abketten und den Fäden vernähen.
Nahaufnahme einer Hand beim Stricken
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Fertig ist deine Wohndecke! Du siehst, dass es mit dem richtigen Garn und der passenden Vorbereitung im Handumdrehen auch für Strickanfänger möglich ist, dieses flauschige Wohnaccessoire zu kreieren.