« Leichte Wolle für das ganze Jahr »
Wollsorten, die im Winter wärmen und im Sommer kühlen sind besonders beliebt, auch zum Stricken. Als eine der teuersten und edelsten Sorten gilt die Alpakawolle. Sie hat einen besonderen Tragekomfort, besitzt eine weiche und seidige Struktur sowie auch immer einen leichten Glanz. So kann man die gestrickten Pullover und Strickjacken aus Alpakahaar nicht nur im Alltag, sondern auch in Situationen tragen, in denen es etwas schicker sein soll. Das Garn selbst wertet ein sonst schlicht gefertigtes Kleidungsstück dann ganz von selbst auf.
Woher kommt die Alpakawolle?
Bei der Wolle handelt es sich um ein tierisches Produkt. Wie der Name bereits sagt, gewinnt man diese Wollsorte aus Alpakahaar. Hierbei handelt es sich um ein Tier aus der Gattung der Kamele. Diese stammen ursprünglich aus Peru, sind aber in den letzten Jahren nicht nur wegen ihrer gut verwendbaren Haare auch in den hiesigen heimischen Gebieten immer beliebter geworden. Denn die den Lamas sehr ähnlichen Tiere sind sanftmütig und haben einen eigenen Kopf. Man setzt sie in Therapien ein oder nimmt sie einfach nur so zu spannenden Spaziergängen durch den Wald und über Felder mit. So kommt auch das Wollprodukt aus Alpakahaar jetzt nicht mehr nur aus Peru, sondern wird auch hier vor Ort von verschiedenen Höfen, welche die niedlichen Tiere züchten, bereits hergestellt.
Ein ausgewachsenes Alpaka bringt nach der Schur Wolle mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilogramm. Die Farben variieren hier zwischen Grau, Braun und Beige. Meist färbt man das Alpakahaar für die weitere Verwertung nicht ein, sondern behält die ursprüngliche Farbe. Aber natürlich gibt es auch Garne, die man für die industrielle Verwertung einfärbt.
Warum ist das Alpakahaar so beliebt in der Verwendung?
Die Faser der Haare ist im Inneren hohl. Sie isoliert Wärme gut und speichert die eigene Körpertemperatur beim Tragen. Da die Haare zudem einen sehr hohen Fettgehalt besitzen, entsteht ebenfalls eine wärmende Wirkung. Ein weiterer Vorteil dieser Wolle ist, dass sie eine geringe Menge Flüssigkeit, also zum Beispiel Schweiß, aufnehmen kann, ohne dass es sich nass anfühlt. Somit haben diese Garne besonders gute Thermoeigenschaften. Im Winter halten sie schön warm, im Sommer haben sie einen eher kühlenden Effekt. Zudem schützen sie während des Tragens vor UV-Einstrahlung.
Eine weitere positive Erscheinung bei der Alpakawolle ist, dass sie kaum Gerüche aus dem Umfeld aufnimmt, was im Übrigen auch bei Merinowolle der Fall ist. So macht sich auch kein störender Schweißgeruch bemerkbar, auch wenn das Garn viel Schweiß aufnehmen muss. Es bleibt ein neutraler Geruch haften. Auch andere Gerüche, wie zum Beispiel von einer Essenszubereitung oder Zigarettenrauch, nimmt sie nicht auf.
Im Gegensatz zu vielen anderen Wollarten, wie zum Beispiel Schurwolle vom Schaf, verfilzen die Fasern nicht so schnell, die Kleidung bleibt lange wunderschön und ansehnlich. Zudem ist das Alpakahaar sehr strapazier- und widerstandsfähig, so dass man lange Freude an einem schönen Pullover hat.
Besonders weich zum Stricken und Tragen sind die Garne von einem Baby-Alpaka. Diese sind allerdings auch nochmals teurer als die normalen Garne aus Alpakahaar der erwachsenen Tiere. Denn ein Baby-Alpaka bringt viel weniger Material nach dem Scheren.
Alpakahaar: Welche Kleidung besteht aus Alpaka-Wolle?
Da man der Wollsorte besonders wärmende Eigenschaften nachsagt, verwendet man das Alpakahaar in der Textilindustrie vor allem für Herbst- und Winterkleidung. Schals, Mäntel, Pullover, Ponchos und auch Socken kann man aus den Fasern fertigen. Die Fasern sind sehr dünn und fein und eignen sich daher auch zum Stricken für leichte, sommerliche Pullover. Auch Decken oder Kissen sind oft aus dem Garn der Alpakahaare gefertigt.
Enganliegende Kleidung, direkt auf der Haut getragen, das funktioniert mit dem Garn der Alpakas besonders gut, denn die Fasern fühlen sich wunderbar weich und geschmeidig an und kratzen nicht, wie dies bei Wollfasern anderer Tiere oft der Fall ist.
Alpakagarne – besonders beliebt bei Strickanfängern
Wer die ersten Versuche im Stricken wagt, sollte sich für die Alpakawolle entscheiden, auch wenn diese ein wenig teurer in der Anschaffung ist. Die Wollsorte kann man entweder als klassisches Knäuel oder auch am Strang für das Stricken erwerben. Das Garn ist aufgrund seiner weichen Fasern sehr einfach zu verarbeiten, gleitet gut über die Stricknadeln und fühlt sich auch während des Strickens angenehm auf den Händen an. Wer bereits Stricken kann, nutzt auch dickeres, flauschiges Alpakagarn, um hieraus größere Teile wie Pullover, Strickjacken oder Ponchos zu stricken. Diese sehen zwar dick aus, bieten aber dennoch einen sehr guten Tragekomfort durch ihre Leichtigkeit.
Die Pflege der Alpaka-Wolle – nicht ganz einfach
Damit die Kleidung, gerade auch die selbstgestrickten Teile, lange so flauschig, weich und leicht bleiben, benötigt das Garn aus Alpakahaar eine besondere Pflege. Da das Alpakahaar sehr geruchsneutral ist, muss man die Kleidung nicht so oft waschen wie zum Beispiel ein T-Shirt aus Baumwolle. Meist reicht es schon aus, wenn man den Pullover nach dem Tragen auf einen Bügel und an die frische Luft hängt.
Ein Kleidungsstück aus Alpakagarnen darf auf keinen Fall in die Waschmaschine, sondern sollte man immer schonend von Hand waschen. Auch hierbei sollte man besonders vorsichtig vorgehen, denn es wäre schade, wenn durch das Waschen das schöne Teil zerstört würde. Für die Wäsche darf man daher nur eine sehr milde Seife nutzen. Diese muss man anschließend sehr sorgfältig wieder ausspülen. Die Textilien dürfen auf keinen Fall ausgewrungen oder stark gedreht werden, denn diese Wollsorte hat die Eigenschaft, ihre Form zu verändern, wenn sie nass oder feucht ist. Die überschüssige Flüssigkeit sollte man daher nur vorsichtig ausdrücken. Ideal ist es, die Textilie zwischen zwei Frotteehandtücher zu legen und dann zu drücken.
Ist die Alpaka-Haltung artgerecht?
Die Haltung der Alpakas für die Wollgewinnung steht leider in der Kritik. Die Tiere benötigen viel Weideland mit frischem Gras und sollten in großen Herden leben. Die Schur der Tiere ist für diese oftmals eine Tortur, denn bei großen Herden nimmt man hierbei auf die Bedürfnisse der Tiere wenig Rücksicht.
Vor dem Kauf der Wolle ist es daher sinnvoll, sich genau zu informieren. So gibt es Siegel, die vertrauenswert sind. Hierzu gehören RWS oder GOTS. Kleine Zuchtunternehmen haben in der Regel oft keine Zertifizierungen, da die Beantragung oft teuer ist und sich diese kleinen Höfe mit wenigen Alpakas eine Zertifizierung gar nicht leisten können, obwohl sie diese aufgrund der artgerechten Haltung jederzeit erhalten würden. Wer auf Nummer sicher gehen will, besucht den Hof vor dem Kauf der Alpakagarne und macht sich selbst ein Bild von der Haltung der Tiere. Auch Seiten, die auf Nachhaltigkeit setzen, informieren gerne über die Herkunft der einzelnen Produkte.