Frau in Wollkleidung
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Die richtige Wolle im Winter

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Der Winter steht vor der Tür, draußen ist es kalt und dunkel. In solchen Momenten ist ein dicker Pullover aus Wolle für den Winter genau das Richtige, um sich schön warm zu halten. Und auch Mützen, Schals und Handschuhe sind nun ständige Begleiter. Wer sich die wärmenden Accessoires und Kleidungsstücke gerne selbst stricken möchte, der sollte wissen, welche Wolle im Winter besonders gut geeignet ist. Im folgenden Artikel erfahren Sie etwas über verschiedene Wollarten und welche im Winter besonders gut wärmen.

Winterwolle – der Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Fasern

Wo soll man bei der ganzen Wolle eigentlich anfangen? Am besten erst mal dabei, was der Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Fasern ist.

Bei beiden handelt es sich um Naturfasern. Das ist bei der Verarbeitung von Kleidung vor allem aus dem Grund wichtig, weil es dadurch nicht zu übermäßigem Schwitzen kommen kann. Baumwolle zählt zu den pflanzlichen Fasern. Diese hat sogar die Eigenschaft, im Sommer, wenn es warm ist, kühlend zu wirken.

Tierische Wolle für den Winter hingegen wärmt immer und ist als Kleidung für den Sommer meist ungeeignet. Wähle Winterwolle wie Schafs- oder Alpakawolle daher immer für winterliche Kleidungsstücke. Pflanzliche Wolle wie Baumwolle ist hingegen das perfekte Garn für den Sommer.

Baumwollpflanze und Garn
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Winterwolle – warm und weich

Im Winter wollen wir es besonders warm haben. Deswegen sollten Sie am besten Fasern aus tierischem Fell aussuchen.

Fasern, die für die Herstellung von Winterwolle aus tierischem Fell gewonnen werden, haben die Eigenschaften, dass sie wärmend und weich sind, denn das Fell der Tiere soll diese im kalten Winter ebenfalls gut wärmen. So gibt es hier die folgenden verschiedenen tierischen Wollarten, die sich für die kalte Jahreszeit als Wolle im Winter besonders gut eignen.

Der Vorteil dieser Wollarten liegt oftmals in der Stärke des Wollfadens, denn je stärker dieser ist, desto schneller ist ein Pullover oder Schal mit dicken Stricknadeln gestrickt. Schurwolle ist in diesem Zusammenhang sicherlich am bekanntesten, hierbei handelt es sich jedoch in erster Linie um Schafswolle. Fernab der Wolle vom Schaf gibt es jedoch noch weitere Arten.

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Alpakawolle – leider etwas teurer

Mit Wolle ist es wie mit Schuhen – man kann nie genug davon haben. Probieren Sie es doch zum Beispiel mal mit Alpakawolle!

In den letzten Jahren wurde diese immer beliebter in unseren europäischen Gefilden. Leider ist diese Wollart im Gegensatz zu der Winterwolle von Schafen etwas teurer. Das liegt daran, dass man hierzulande noch nicht so viele Alpakas für die Gewinnung von Wolle züchtet. Schafswolle fällt hingegen bei den großen Herden in jedem Jahr im Frühsommer nach dem Scheren an und kann günstig verarbeitet werden.

Der Vorteil von Alpakawolle ist, dass sie wärmer als Schurwolle ist und dabei nicht so schwer ist. Gerade Allergiker können diese Wollart sehr gut vertragen. Stricken und Häkeln mit Alpakawolle macht zudem viel Spaß, da es sich um ein leichtes, weiches Garn handelt.

Alpakas in der Wildnis
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Angora – aus Tierschutzgründen zu vermeiden

Die Angorawolle gewinnt man von dem Angora-Kaninchen. Normalerweise schert oder kämmt man die Tiere, um das weiche Fell zu erhalten.

Da diese Wollart aber zu 90 % aus Pelztierfarmen in China kommt, solltest du diese möglichst nicht erwerben, da die Tiere dort bei der Gewinnung Qualen leiden.

Allerdings handelt es sich bei Angorawolle um eine sehr weiche, warme und temperaturausgleichende Wollart, die gerne bei Rheumapatienten Anwendung findet. An dem Preis erkennt man, ob es sich um eine Billigproduktion aus China handelt oder ob die Wolle langsam durch Kämmen der Kaninchen gewonnen wurde. Diese ist in der Regel sehr teuer.

Kaschmirwolle – eine der edelsten Wollsorten zum Stricken

Sehr teuer ist ebenfalls Kaschmirwolle, die von der Kaschmirziege stammt. Hier nutzt man jedoch nur die feine Unterwolle, welche die Ziegen wärmt. Kaschmir zeichnet sich durch Leichtigkeit, Weichheit aber auch eine besondere Wärme aus. Man nutzt sie gerne für Wollkleidung und zur Herstellung von Winterkleidung.

Kaschmirziegen
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Merinowolle – geschmeidiges Garn für den Winter

Bei der Merinowolle handelt es sich um das Fell vom Merinoschaf. Diese Wolle für den Winter verhält sich ähnlich wie die des Alpakas. Auch wenn die Wollart als sehr temperaturausgleichend gilt, eignet sie sich für sommerliche Textilien nur bedingt und sollte besser für Winterkleidung Anwendung finden.

Merinowolle hat den Vorteil, dass sie gegenüber anderen Wollarten, worunter besonders die „normale Schafswolle“ fällt, kaum kratzt. Sie ist daher für empfindliche Menschen besonders gut geeignet. Zudem handelt es sich bei Merinowolle um ein sehr pflegeleichtes Produkt, das sogar in der Maschine waschbar ist.

Merinoschafe
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Mohairwolle – nicht verwechseln!

Diese Wollart kommt von der Angora-Ziege, daher kann es hier schnell zu Verwechslungen mit der Angorawolle kommen. Mohairwolle ist zwar strapazierfähig, darf aber nur kalt gewaschen werden und ist deswegen wenig pflegeleicht. Sehr weich und dementsprechend sehr beliebt für zierliche Häkelarbeiten ist auch die „Kid-Mohair“, die von den Babyziegen stammt. Diese ist für Winterkleidung allerdings weniger geeignet.

Schurwolle – die bekannteste und häufigste Wollart vom Schaf

Schurwolle ist bereits seit Jahrhunderten sehr beliebt, um hieraus Pullover, Strickjacken und andere Kleidungsstücke herzustellen. Diese Wollart kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne diese an den Träger weiterzugeben. Zudem hält sie angenehm warm.

Allerdings ist die Schurwolle gerade für empfindliche Menschen oder auch Allergiker nicht geeignet. Zudem fühlt sie sich immer ein wenig kratzig auf der Haut an. Ein weiterer negativer Punkt ist, dass die Schurwolle nur sehr schwer zu reinigen ist, da man sie per Hand waschen sollte.

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Synthetische Garne – gut geeignet oder nicht?

Neben den natürlichen Wollgarnen gibt es auch die synthetischen, also die künstlich hergestellten Garne. Diese sind vor allem sehr strapazierfähig und lassen sich gut in der Maschine bei höheren Temperaturen waschen. Allerdings sind sie weniger umweltverträglich als natürliche Fasern.

Halbsynthetische Fasern wie Modal oder Viskose, die man biologisch abbau- und recycelbar herstellt, sind ebenfalls eine Option. Reine Wollarten werden mit einem Zusatz von synthetischen Garnen zudem pflegeleichter und verträglicher auf der Haut. So solltest du beim Kauf von Wolle immer darauf achten, ob es sich hierbei um ein reines oder um ein Mischprodukt handelt. Je nachdem welches Produkt du durch Stricken oder Häkeln herstellen möchtest, sind solche Mischgarne nicht von der Hand zu weisen.

Wollkleidung, Wolle und Stricknadeln
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Kann man eine Winterwolle pauschal für alle Winterkleidungsstücke verwenden?

Normalerweise bleibt es jedem selbst überlassen, welche Wollart er für das eine oder andere Kleidungsstück verwendet. Dennoch sollten die Garne nicht zu dick für eine Mütze, Handschuhe oder Socken sein, denn dann kann es beim Tragen unangenehm werden. Bei einem Pullover oder einer Strickjacke hingegen kann man auch dickere Wollstärken verwenden. Der Vorteil hierbei ist, dass man dickere Stricknadeln verwenden kann und die Arbeit deswegen schneller geht. Um welche Wollart für den Winter es sich dabei handelt, ist eigentlich unerheblich, denn es ist die Stärke entscheidend, ob sich die Wolle nur für Winterkleidung oder auch für Accessoires eignet.